In der Grammatik gibt es zehn Wortarten. Davon sind fünf deklinierbar:
Nomen, Adjektiv, Artikel, Pronomen, Numeral
vier unveränderbar:
Präposition, Konjunktion, Adverb, Interjektion
und eines konjugierbar:
Verb.
Die letztgenannte Wortart sagt aus, was jemand tut. Damit der Leser auch klar versteht, was der Schreibende aussagen möchte, helfen klare Vollverben. Die Hilfsverben sein, haben, werden sind eher nichtsaussagend, sie helfen nur bei den Zeitformen und geben einen Hinweis darauf, ob eine Sache abgeschlossen ist oder in der Zukunft liegt. Modalverben stellen hingegen die Modalität dar, ob jemand etwas erledigen muss, kann, möchte, soll, darf oder will.
Das Verb weist also einen hohen Stellenwert aus. Doch warum eigentlich?
Das Verb
Die einen kennen diese Wortart unter Tätigkeitswort, andere betiteln es als Tuwort oder auch Tunwort und noch andere bevorzugen die Bezeichnung Zeitwort. Doch die Anwendung des Wortes bleibt identisch: das Konjugieren in den verschiedenen Zeitformen.
Dabei begegnen wir veränderbare und unveränderbare Verben. Bei den veränderbaren Verben ändert sich der Wortstamm, zum Beispiel laufen. Die Wortstämme lauten innerhalb dieser Wortfamilie wie folgt: lauf, läuf, lief.
Einzahl (Singular)
ich
du
er, sie, es
Mehrzahl (Plural)
wir
ihr
sie
Präsens (Gegenwart, Jetzt-Zeit)
laufe
läufst
läuft
laufen
lauft
laufen
Präteritum (Vergangenheit)
lief
liefst
lief
liefen
lieft
liefen
Die unveränderbaren Verben weisen hingegen nur einen Wortstamm auf, wie zum Beispiel lernen. Der Wortstamm lautet hier: lern.
Einzahl (Singular)
ich
du
er, sie, es
Mehrzahl (Plural)
wir
ihr
sie
Präsens (Gegenwart, Jetzt-Zeit)
lerne
lernst
lernt
lernen
lernt
lernen
Präteritum (Vergangenheit)
lernte
lerntest
lernte
lernten
lerntet
lernten
In der Schule werden auch noch die Bezeichnungen
»schwach«
und
»stark«
erwähnt. Hierzu entstand in meiner Schreibwerkstatt, zusammen mit meinen Schüler*innen, folgende Eselsbrücke: Die starken Verben verändern sich und die schwachen bleiben immer gleich - wie bei
uns Menschen.
Aufgaben der Verben
Verben sagen uns, was jemand tut.
Verben sagen auch aus, wann jemand etwas tut.
Verben drücken sogar aus, ob es jemand kann, muss, soll, will, darf oder einach möchte.
Keine andere Wortart verrät uns so viele Details. Wenn wir zum Beispiel das Adjektiv genauer betrachten. Es beschreibt nur einen Gegenstand oder eine Person - sonst nichts.
Verben sehen wir in jedem Satz. Es gibt keinen Satz, der kein Verb aufweist. Zudem zeigen sie uns auch noch, wo ich ein Komma setzen muss, wenn keine Konjunktion vorhanden ist - und somit darf ich behaupten, dass das Verb eine ziemlich wichtige Wortart ist.
Übungen zum Verb
Zuerst lernen die Zweiklässler die Wortart kennen. Dabei finden sie die Wortart in Sätzen und in Rätseln, bilden zusammengesetzte Verben, suchen gar Gegenteiliges und wenden es in eigenen Sätzen an.
In der dritten Klasse kann das Thema fortgesetzt werden. Hier werden die ersten Zeitformen geschult, die Personalpronomen sowie die Hilfsverben kennengelernt.
Für all die SuS mit Förderbedarf habe ich zusätzliche Wortkarten erstellt, mit denen sie täglich ein neues Vewrb unter die Lupe nehmen, in den Zeitformen verändern und in eigenen Sätzen anwendet.
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