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Tag der Handschrift

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(C) mit Canva erstelltes Bild von Sandra Gau

Postkarten schreiben, einen Brief an einen lieben Menschen verfassen, Notizen zu einem Thema sammeln, bestenfalls handschriftlich, das wird immer seltener. Lieber wird das Mit-der-Hand-Schreiben jetzt gegen das Tippen am Handy, Tablet oder Computer bevorzugt. Die Handschrift wird im Alltag immer seltener angewandt - selbst in der Schule.

Der Tag der Handschrift, der immer am 23. Januar zelebriert wird, soll an den Stift und das Papier erinnern.

Wie es zu dem Tag der Handschrift kam

Der National Handwriting Day, so lautet die englische Bezeichnung zum Tag der Handschrift, wird in den USA seit 1977 gefeiert. Den 23. Januar wählten sie zu Ehren des John Hancock, der als Erster die US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung unterzeichnete - natürlich mit der Hand. Er ist an einem 23. Januar geboren und lebte von 1737 bis 1793.

Am Tag der Handschrift soll an das handschriftliche Schreiben erinnert werden.

Das Schreiben mit der Hand

In der Grundschule lernen die Kleinen die Schreibschrift kennen. Die einen üben die Schulausgangsschrift, andere die Lateinische oder die Vereinfachte Schulschrift. Mit diesem Vorgang wird ihnen das Schreiben und das Lesen gleichzeitig geschult.

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Eine Seite aus ,,Winterliches für Leseanfänger" ~ (C) Sandra Gau

In einem meiner Lernmaterialien zeigte mir einst ein Schüler, wie er am liebsten das Lesen erlernen möchte und wie es ihm leichter falle. Er buchstabierte die erste Silbe des Wortes, schrieb diese auf und las vor. Darauf folgte die zweite Silbe des Wortes, die er zuerst einzeln vorlas und danach erst das ganze Wort erfasste.

Ich staunte selbst, da ich zuvor eher das Wort mit haptisch greifbaren Buchstaben legen ließ, was er auch zwischendurch machte, aber sein bevorzugter Weg war: buchstabieren, aufschreiben, lesen.

Es war ein längerer Prozess, der Geduld für die Eltern erforderte, aber es war sein Weg. Und durch das häusliche, tägliche Lesen nach seiner Methode las er nach wenigen Monaten in herkömmlicher Art.

Das handschriftliche Schreiben half somit beim Lesenlernen, was ich übrigens danach öfter erleben durfte und immer dankend angenommen wurde.

Mit der Handschrift besser lernen

Jeder hat eine andere Handschrift. Sie kann groß sowie ausladend sein, klein und gedrängt, hell oder dunkel, ausladend, krakelig, gerundet oder verschnörkelt. Damit drücken wir unsere ganz eigene Persönlichkeit aus, weswegen vor gar nicht allzu langer Zeit die Arbeitgeber handgeschriebene Lebensläufe verlangt hatten und diese graphologisch untersuchen ließen. Darin erfuhren sie wichtige Eigenschaften des Bewerbers, wobei die Graphologen auf die Größe der Buchstaben schauen und diese in drei Zonen einteilen. Ähnlich wie in den Grundschullineaturen legen sie ihren Fokus auf die obere, mittlere und untere Zone. Sie konzentrieren sich besonders auf den mittleren Bereich und wissen, dass bei einer großen Schrift ein starker Charakter hintersteht, der viel Aufmerksamkeit benötigt, hingegen eine kleine Schrift für Bescheidenheit und Zurückhaltung steht. Darin sehen sie auch, ob der Schreibende nur mit leichtem oder kräftigem Druck geschrieben hat. Mit Ersterem vermittelt das Geschriebene, dass der- oder diejenige introvertiert und konfliktscheu sei und somit versucht, Auseinandersetzungen möglichst aus dem Weg zu gehen.

Mit diesen und weiteren Zeichen weiß ein Arbeitgeber zumindest in der Theorie vorweg, wen er sich in seinem Team vorstellen könnte.

 

Die Handschrift kann aber noch viel mehr. Mithilfe des handgeschriebenen Wortes gelingt die Merkfähigkeit besser, da laut der Forschung die Hand mit dem Gehirn besser vernetzt ist als das Tippen auf der Tastatur. Es lohnt sich also, den Lernstoff etappenweise selbst aufzuschreiben.

Das Schreiben im Schulalltag

Der Schulalltag hat sich durch die neue Technologie stark verändert. Früher standen die Hausaufgaben beispielsweise an der Tafel und wurden eigens ins Hausaufgabenheft geschrieben. Heute wird es schnell mit dem Handy oder Tablet abfotografiert.

 

Auch wird immer weniger aus Lehrbüchern - beziehungsweise -heften abgeschrieben oder schriftlich etwas begründet, wie beispielsweise die Schreibweise eines Wortes oder die Kommasetzung eines Satzes. Alles, was wir schriftlich festhalten - bestenfalls in ganzen Sätzen -, all das kann nachhaltig im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden.

Dies beobachte ich, seit ich 2004 meine Schreibwerkstatt eröffnet habe. In meinem Förderunterricht werden eher die Sätze beispielsweise zur Groß- und Kleinschreibung oder zur Kommasetzung abgeschrieben, alle Signale farblich gekennzeichnet und schriftlich in ganzen Sätzen begründet. Durch dieses intensiver Auseinandersetzen gelingt das nachhaltige Merksystem.

 

Schreibt also mehr mit der Hand. ;)

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