Die s-Laute unterscheiden lernen

Bevor die Rechschreibregel zu den s-Lauten gelehrt wird, müssen die Begrifflichkeiten der Laute, wie Vokale, Umlaute, Konsonanten und andere leicht abrufbar sein. Darauf folgt die intensive Schulung zur Aussprache der langen und kurzen Vokale, direkt danach die Regel zu den doppelten Konsonanten sowie zu ck, k, tz, z.

In dieser Reihenfolge lehre ich in meiner Schreib- und Lernwerkstatt die Rechtschreibregeln. Beim nächsten Schwerpunkt erweitert sich die Intonation. Doch dazu gleich mehr.

 

Die Unterteilung des ABC's

Das ABC unterteilt sich in verschiedene Laute: Selbstlaute (auch: Vokale), Umlaute, Mitlaute (auch: Konsonanten) und andere.

 

Selbstlaute werden ohne Hilfe eines anderen Lautes gesprochen: a, e, i, o, u.

Auch die Umlaute benötigen keinen weiteren Laut zur Aussprache: ä, ö, ü.

Die Mitlaute hingegen sprechen wir mithilfe eines Selbstlautes aus und bei manchen gebrauchen wir zudem zusätzliche Mitlaute:

be, ce, de ef, ge, ha, jott, ka, el, em, en, pe, qu, er, es, te, vau, we, ix, ypsilon, zett.

Weitere Laute:

Doppellaute: au, eu, äu, ei, ai

doppelte Selbstlaute: aa, ee, oo

doppelte Mitlaute: bb, dd, ff, gg, ll, mm, nn, pp, r, ss, tt

 

Lang oder kurz sprechen wir nur die Selbstlaute und die Umlaute aus.

Die doppelten Selbstlaute sprechen wir immer lang aus.

Zu den s-Lauten gehören die Konsonanten (auch: Mitlaute) s, ss, ß. Dabei wird das ß sehr gern auch Buckel-s oder gar scharfer s-Laut genannt. Um sich nun richtig zu entscheiden, welcher s-Laut geschrieben werden muss, achten wir in erster Linie auf die deutliche Aussprache.

Das richtige Schulen der akustischen Wahrnehmung

Hör genau hin, ist mein Standardsatz, wenn es um die akustische Wahrnehmung geht. Das schule ich bei meinen Schülern, bis sie die Differenzierung langer und kurzer Laute ganz sicher beherrschen. Sie lesen in Silben und sprechen die Vokale einmal lang und einmal kurz aus, um sich dann festzulegen, welche Variante nun richtig ist.

Das richtige Aussprechen grenze ich zudem in einer ganz klaren Regel ein:

 

Folgen nach einem Selbstlaut oder Umlaut zwei gleiche oder verschiedene Mitlaute, spreche ich diesen kurz aus. Beispiele: Tasse, lispeln.

 

Folgt nach einem Selbtslaut oder Umlaut nur ein Mitlaut, spreche ich diese lang aus. Beispiele:

Wiese = langer Selbstlaut oder langes ie = nur ein Mitlaut

Grüße = langer Umlaut = nur ein Mitlaut

 

ABER

 

hle = Bei einem Dehnungs-h wird der Selbstlaut oder Umlaut ebenso lang ausgesprochen.

Regeln zu s-Laute, Übungen zu s-Laute, Wörterliste zu s ss ß, Diktat zu s, ss, ß
Rechtschreibregel zu den s-Lauten

Die s-Laute in der Aussprache unterscheiden lernen

Die Vokale und Umlaute sprechen wir also lang oder kurz aus. Nach ihnen entscheiden wir, wann zwei Konsonanten folgen und wann nur einer.

Oftmals fallen dabei die Begriffe wie stimmlos und stimmhaft, was allerdings viele Schüler weitere Rätsel aufgibt. Deswegen lehre ich stets folgenden Weg:

 

Das »s« sprechen wir summend aus - vergleichbar mit dem Summen der Bienen. Sie sind auch unter stimmhaft bekannt.

Während meine Schüler langsam und in Silben die Wörter aussprechen, spüren sie deutlich den summenden Klang.

Beispiele: Reise, Wiese, lesen, Nase

 

Das »ß« und das »ss« sprechen wir zischend aus - vergleichbar mit dem Zischen einer Rakete oder einer Schlange, wobei das ß gern auch Buckel-s oder als scharfes s betitelt wird. Das sind die stimmlosen s-Laute.

Ein langsames Aussprechen ermöglicht die klare, akustische Wahrnehmung.

Beispiele: reißen, fassen, grüßen, rissen, Klasse, lässig, Fußball

Die s-Laut-Regeln

Regel 1:

Nach lang gesprochenem Vokal und Umlaut sowie nach einem Doppellaut folgt »s« oder »ß«.

Um die beiden zu unterscheiden, muss ich auf die Aussprache achten:

s = summend

ß = zischend

 

Beispiele: reißen - reisen, gießen - Wiesen

 

Regel 2:

Nach kurz gesprochenem Vokal sowie Umlaut folgt »ss«.

 

Beispiele: Kissen, Kommissar

 

Regel 3:

Wenn wir Verben in ihrer Zeitform verändern (also konjugieren), können die Wortstämme unterschiedlich geschrieben werden.

Beispiele:

gießen = ich gieße - ich goss

wissen = ich weiß - ich wusste

 

Erklärung:

»gießen« schreibe ich mit »ß«, weil davor ein lang gesprochener Vokal steht, hingegen schreibe ich »goss« mit »ss«, weil ich den Vokal davor kurz ausspreche.

Dazu gilt Folgendes:

Aus »ss« kann »ß« werden und umgekehrt, aber »s« bleibt immer bestehen.

 

Das Verändern finden wir nur bei den unregelmäßigen Wortstämmen vor, also bei den starken Verben.


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Klare Rechtschreibregeln erleichtern dem Lernenden den Zugang zur Wortstruktur. Die Aufgabensammlung enthält abwechslungsreiche, in die Tiefe gehende Übungen zu Wörtern mit s-Lauten - auch Rätsel.

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Leseprobe - Übungen zu Wörtern mit s, ss, ß
Ein kleiner Einblick in die Lerneinheit: Vorwort, Übersicht, Merkrahmen, erste Übungen zur auditiven und visuellen Wahrnehmung, eine Lösungsseite, zwei Wortstammkarten
A18-017 Leseprobe - Kinderleichte Übunge
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