Wintersonnenglanz von Gabriella Engelmann

Weihnachten auf Sylt, ein Büchernest und bekannte Charaktere. Der weihnachtliche Roman Wintersonnenglanz von Gabriella Engelmann zaubert den Leser in eine Kulisse, die sich zum Anfassen nahe anfühlt, als gebe es diese Figuren wirklich. Es lässt sich kurz und knapp wie folgt beschreiben:

Realitätsnah, unterhaltsam, mitreißende Szenen, Rezept- und Deko-Ideen, inklusive Adventskalender mit interessantem Wissen zur Adventszeit, und das im leichten Stil. Es ist ein Buch, das man nicht weglegen mag.

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Weihnachtsroman mit Rezepten, Adventskalender und anderes

 

 

Wintersonnenglanz

Autor: Gabriella Engelmann

 

Verlag: Knaur

ISBN: 978-3-426-51668-3

Taschenbuch: 251 Seiten (inkl. Adventskalender)

E-Book + Print: 9,99 €

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Wenn jeder Anker meiner Hoffnung bricht,

mit euch allein ist alles mir gegeben.

 

(Christian Ludwig Neuffer, 1769-1839)

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Worum geht es?

Die Spiegel-Bestseller-Autorin Gabriella Engelmann sorgt für ein Wiedersehen mit ihren sympathischen Figuren Larissa, Bea und Nele aus ihren Romanen Inselsommer und Inselzauber.

 

Für die Buchhändlerin Larissa ist der Dezember der arbeitsreichste Monat. Sie hat kaum Zeit für ihre kleine Familie und die besondere Magie der Adventszeit mag sich ebenso kaum entfalten. Ihre Großtante Bea verhält sich merkwürdig, das Buchcafé verbucht immer weniger Umsatz, und dann erleidet das Geschäft auch noch einen Wasserschaden, mitten in der Hochsaison. Da hilft nur noch ein Weihnachtswunder. Oder ein kompletter Neuanfang?

Meine Gedanken

Von Gabriella Engelmann habe ich in letzter Zeit vier Bücher gelesen und es genossen. Auch zog ich es vor, das nächste in die Hand zu nehmen, statt einmal meine Gedanken zu ihren Büchern niederzuschreiben. Ich wollte einfach nur ihre Geschichten genießen.

 

Wenn ich viele Bücher von verschiedenen Autoren lese, vergesse ich zwar die Namen, aber gewisse Eigenarten, Kulissen bleiben immer in Erinnerung. Und so grübelte ich anfangs, woher ich die Figuren nur kenne. Beim Wort Büchernest fiel der Groschen: ein Wiedersehen mit den Inselbewohnern Lissy, Bea und Nele. Gleich kamen Fragen auf, wie es denen so geht, wieso Nele nicht mehr auf der Insel wohnt und vieles andere mehr. Es fühlte sich so zum Greifen nah an, als könnte ich ins Auto steigen und sie einfach besuchen. Selten erspüre ich die Figuren in Romanen so intensiv.

Den Inselzauber habe ich vor einiger Zeit geradezu verschlungen, den Inselsommer habe ich noch nicht gelesen, aber nun die Weihnachtsgeschichte Wintersonnenglanz. Wenngleich es keineswegs tragisch ist, einen Roman dazwischen ausgelassen zu haben, fand ich es dennoch schade, da ich zum einen Geschichten liebe und zum anderen diese auch gern in voller Länge genieße. Und wenn es da mehrere Teile gibt, lese ich vorzugsweise der Reihe nach. Tja, da habe ich im Vorfeld ein wichtiges Detail überlesen. Mein Fehler.

 

Nichtsdestotrotz wurden all meine Fragen beantwortet. Ich konnte auch in diesem Roman wieder mit jedem einzelnen Charakter mitfühlen. Bea, die sich gegen ihre Krankheit wehrt, ihre Augen vor der Wahrheit verschließt. Lissy, die unendlich viel arbeitet, sich zwischen den Büchern zu Hause fühlt und stellenweise ein wenig ihren Mann vernachlässigt. Oder Nele, die immer noch auf der Suche nach dem richtigen Mann ist. Auch Vero, die beste Freundin von Bea, rückte mehr in den Vordergrund, sodass ich ihre Leidenschaft zum Kochen und Backen direkt fühlen konnte.

Insgesamt schuf die Autorin eine Kulisse, in der ich mich wohlfühlte. Auch wenn ich die Nordsee-Inseln bisher wegen des rauen Windes, der Ebbe und der Flut (bei mir ist immer Ebbe und ich liebe doch das Meer) gemieden habe, hat sie es geschafft, dass ich nun den Wunsch habe, Sylt einmal auf meine Art unter die Lupe zu nehmen. Ja, die existierenden Kulissen aufzusuchen und zu erkunden.

Auch spricht sie die Probleme der Inseln an, die zurecht in den Fokus der Öffentlichkeit rücken müssen. Selbst die Gewohnheiten, stellenweise auch die Sprache der Bewohner erhalten ihren Raum. Und nicht zu vergessen, den nahenden Untergang der kleinen Buchladenbesitzer. Das hat sie ganz besonders realitätsnah geschildert. Was zum einen ein Wasserschaden anrichten kann und zum anderen der Buchkauf an sich.

Ich hoffe, ich verrate mit diesem Satz nicht zu viel, trotzdem muss ich es erwähnen: Ich fand es klasse, dass die Autorin einen weihnachtlichen Brauch eingeflochten hat, der anders endet, als gehofft, aber dennoch die Wünsche erfüllen lässt.

 

Gabriella Engelmann versteht es, ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zu ziehen. Dennoch fand ich einen kleinen, winzigen Denkfehler einer Figur. Wenn sich jemand etwas wünscht, wie auf Seite 187, dann darf er niemals einen Nicht-Satz formulieren, denn das NICHT sorgt immer dafür, dass das Gegenteil eintritt. Das Nicht ignoriert fast jeder. Beispiel: Denke nicht an einen rosa Elefanten. Was sieht man automatisch?

 

Fazit:

5 Sterne

 

Wintersonnenglanz schwebt noch immer in meinen Gedanken herum. In ihrem leichten Schreibstil schafft sie Kulissen, die zum Reisen einladen, die erkundet werden wollen - einfach zum Anfassen nah. Auch die Charaktere gelingen ihr, realitätsnah zu gestalten, immer wieder spannende Elemente einzubauen.

Es ist eine leichte Lektüre, die man an einem Wochenende verschlingen kann oder aber stückchenweise genießen.

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