Ausbildung zur Logopädie

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Die Sprachtherapie ist ein Beruf, der anderen Menschen hilft, sich mit dem wichtigsten Mittel der sozialen Struktur auseinanderzusetzen. Ein Beruf, der dem Patienten nach einem Schlaganfall oder einem Unfall mit schwerer Kopfverletzung einen Weg zur Sprache bahnt. Ein Beruf, der Kindern mit diversen Sprachstörungen hilft, ihr Sprachzentrum zu verbessern. Es ist also ein Beruf, der Anerkennung verdient und gefördert werden muss. In den letzten Tagen kreisten meine Gedanken rund um die Ausbildung zur Logopädie. Dabei stellte ich in Deutschland einen Teufelskreis fest.

Soziale Ausbildungsberufe ohne Entlohnung

Normalerweise verdienen unsere Kinder in der Ausbildung ihren ersten Lohn. Dabei variieren die Monatsgehälter, doch letztendlich ist Junior stolz auf jeden Cent. Sobald man in die therapeutischen Berufe blickt, sieht die Welt anders aus. Heilerziehungspfleger, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden, ja sogar Hebammen schauen nicht überall in Deutschland in ein gefülltes Portemonnaie. Ganz im Gegenteil: Logopäden müssen sogar Geld hinbringen.

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Dabei ist es sehr unterschiedlich in den deutschen Akademien geregelt. Staatlich geförderte verlangen zum Teil gar keine Gebühr, wie zum Beispiel Ulm oder auch München, manche verlangen im Schnitt um die 100 Euro monatlich, außer die Berliner Charité, sie liegen bei einer monatlichen Gebühr von 325,50 Euro. Und jetzt kommt mein Satz: Das geht ja noch!

In Niedersachsen hat man wenig Auswahl. Hier gibt es Schulen in Hannover (eine staatlich geförderte Hochschule), Oldenburg und ansonsten sind diese im Süden des Bundeslandes angesiedelt. Es bliebe noch Bremen. Hier existiert allerdings nur eine private Akademie, die monatlich 598 Euro an Gebühr verlangt.

Reiche Kinder können in Niedersachsen und Bremen soziale Berufe erlernen.

Natürlich kann die Zeit mit BaFöG oder anderen Finanzierungen überstanden werden. Nichtsdestotrotz muss diese Summe nach der dreijährigen Ausbildung abbezahlt werden. Doch auch hier ist ein Haken: Logopäden verdienen brutto im Schnitt 1.800 Euro. Von der Summe wird

neben den üblichen Abzügen auch noch das Lehrgeld heruntergerechnet. Unterm Strich geht es den Logopäden so schlecht wie den Friseuren, nur im Unterschied, dass die Therapeuten kein - oder eher selten - Trinkgeld erhalten.

Nun sagen sich bestimmt einige, man könne ja neben dem Erlernen des Berufes Geld verdienen. In Bremen beispielsweise nicht. Der Studierende ist von 8.45 bis 16.30 Uhr in der Akademie und manchmal kann es auch vorkommen, dass man danach noch einen Patienten therapieren muss. Vom Lernen mal ganz abgesehen.

Aufbau der Logopädie-Ausbildung

Der Aufbau dieser Ausbildung ist beispielsweise in der Bremer Akademie fantastisch konzipiert. Theorie und Praxis sind eng miteinander verknüpft. Lernhilfen stehen jederzeit zur Verfügung, fast niemand fällt an der Schule in den Prüfungen durch. Unterstützungen jeglicher Art motivieren jeden Studierenden. Der Spaß an der Sache ist in ihren Augen absolut sichtbar.

Ansteckend berührt verließ ich die Akademie mit einem Wehmutstropfen. Es ist ein Lernort, den sich jeder Schüler wünscht, wonach sich jeder Schüler sehnt.

Neuanfang ab 40+

Wer einen beruflichen Neuanfang ab 40 Jahren wagen möchte, ist beim finanziellen Blick schon bedient. Die Motivation fehlt ebenso, denn danach wird es finanziell auch nicht unbedingt besser. Als Logopäde darf man dann nur noch mit Herzblut auf seinen Beruf schauen und den Rest ausblenden. Da wäre auch noch das Arbeitsamt. Leider hat sich auch hier in den letzten Jahren einiges verändert. Umschulungen werden nicht mehr so freizügig vergeben und wenn dann für zwei Jahre.

Und das in der heutigen, von Krisen umgebenen Zeit, in der immer häufiger Kinder unter Sprachstörungen leiden, laut Presse. Die Krankenkassen stellen sich ebenso überall quer, wenn es ums Zahlen geht. Als Logopäde muss man sich täglich mit ihnen auseinandersetzen. Das eigentliche Aufgabenfeld rückt wegen des Papierkrieges immer mehr in den Hintergrund.

 

Dafür gab es in der Vergangenheit einmal eine Petition, doch sehr weit sind sie auch nach zwei Jahren nicht gekommen. Bezahlt werden muss immer noch:

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_03/_11/Petition_40612.html

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Kommentare: 2
  • #1

    Kalyn Hammaker (Samstag, 04 Februar 2017 22:52)


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  • #2

    Sandra Gau (Sonntag, 05 Februar 2017 12:37)

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    Sunny greetings